Münchner Bürgerrat übergibt 36 Empfehlungen an die Stadtverwaltung
Die 36 Empfehlungen des Bürger*innenrates wurden am 27. Februar 2025 im Rahmen der Jahresausstellung „München hat Plan“ bei einer öffentlichen Veranstaltung in der Rathausgalerie an Oberbürgermeister Dieter Reiter und Stadtbaurätin Elisabeth Merk übergeben. Die Empfehlungen dienen als Anregungen für Politik und Stadtverwaltung und werden sorgfältig auf Machbarkeit und wichtige Impulse hin überprüft.
Der Bürger*innenrat hatte sich am 7. Dezember 2024 zu seiner abschließenden vierten Sitzung im Neuen Rathaus getroffen. In den ersten drei Sitzungen hatten die Bürger*innräte in sechs Arbeitsgruppen Empfehlungen zu den Themen „Attraktives München“, „Gutes Klima“, „Platz für alle“, „Gemeinsam gestalten“, „Nachhaltige Mobilität“ und „Wohnen in München“ erarbeitet. In der vierten und letzten Sitzung wurde im sogenannten Konsentierungsverfahren im Plenum über alle Vorschläge abgestimmt.
Ein paar der Empfehlungen:
- In jedem Quartier eine zentrale Begegnungsstätte für ALLE schaffen – „Ein Gemeindehaus fürs Quartier“
In jedem Quartier gibt es einen zentralen Begegnungsort, für den bei neuen Quartieren bereits Fläche mitgedacht wird und im Bestand Leerstände genutzt werden. An diesen Orten kommen Menschen zusammen, um sich kulturell und gesellschaftlich auszutauschen oder sich sportlich zu betätigen. Die Begegnungsstätte ist frei von Diskriminierung, barrierefrei, gut angebunden und bietet eine gute Infrastruktur (z.B. Küche, Bad, Strom etc.). Eine angestellte, verantwortliche Person kümmert sich um die Werbung und die Organisation vor Ort, sowie das Finanzielle. Das Projekt wird finanziert durch öffentliche Gelder und Sponsoring. - Ausrichtung der Wohnsituation an der Biographie der Menschen
Es wird geprüft, ob Untervermietungen gerechtfertigt sind. Es werden außerdem Anreize und Rahmenbedingungen (z.B. städtische Unterstützung) für Wohnungstausch in biographischen Umbruchsituationen gesetzt. - Begrünung in die Stadt (auch kleine!)
Bäume, Sträucher und Grünflächen, selbst kleinste Flächen, erhöhen spürbar die Lebensqualität in der Stadt. Verkehrslärm und graue Straßen- oder Fassadenflächen wirken durch die Begrünung weniger belastend. Grünflächen entstehen auf unterschiedlichsten Flächen wie Verkehrsinseln, Plätzen oder Dächern und sind als Themenräume (z. B. Fußballfeld, Park, Grillflächen, Spielplätze usw.) gestaltet. - Entsiegelung für ein Grünes München
Wo möglich werden private und öffentliche versiegelte Flächen durch Grünflächen ersetzt und Stadtflüsse geöffnet. In Neubau- und Bestandsvierteln wird auf das Grundwasser-Hochstand-Problem geachtet und Beton sowie Teerflächen sind durch versickerungsfähige Bodenbeläge wie Kies ersetzt. Das Wachstum der Stadt erfolgt in Maßen und Regionen im Umland werden gefördert. -
Umstrukturierung der HochbaubegrenzungIm Innenstadtbereich sind Schutzbereiche definiert, in denen die Hochbaubegrenzung erhalten bleibt, sowie Bereiche, in denen sie aufgehoben werden kann. Ziel ist es, ein ansprechendes Stadtbild zu erhalten, keine Häuserschluchten entstehen zu lassen und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Büro-, Wohn- und Grünflächen einzuhalten. In den Bereichen, die weder voll geschützt noch freigegeben sind, kann der Gebäudebestand im angemessenen Rahmen aufgestockt werden.
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