Abendzeitung vom 17. Januar 2025: „Erschreckend und befremdlich“: So viel hat der Investor für das Paketpost-Areal in München gezahlt

Der Grünwalder Investor Büschl hat 2018 das Paketpostareal gekauft, wo zwei 155 Meter hohe Türme entstehen sollen. Die AZ kennt nun die Details zum Preis – und wie gut das Geschäft war, das er machte.

….Es ist das wohl spektakulärste und auch das umstrittenste Bauprojekt Münchens: das Paketpostareal – mit den beiden 155-Meter Türmen, mit der denkmalgeschützten Halle, die einmal zu einem riesigen überdachten Stadtplatz samt Konzertsaal im Untergrund werden soll.

….Am Mittwoch entschied der Stadtrat mehrheitlich, dass der Investor Ralf Büschl weiter am Projekt planen darf. Derweil hat die AZ mehr über die bislang geheimen Details des Kaufs herausgefunden. Büschl könnte ein ziemlich gutes Geschäft gemacht haben. Es sei denn, die Münchner bringen noch alles zum Platzen. Voraussichtlich sollen sie diesen Sommer in dem Bürgerentscheid über die zwei Hochhäuser abstimmen.

.Der aktuelle Bodenrichtwert für die Arnulfstraße 195, wo die Paketposthalle ihre Adresse hat, liegt bei bis zu 8700 Euro pro Quadratmeter. – Das Paketpostareal ist insgesamt 87.000 Quadratmeter groß. Fast 757 Millionen wäre das gesamte Grundstück mit diesem Bodenrichtwert also heute wert. Selbst wenn man die fast 20.000 Quadratmeter große Paketposthalle abzieht, die für den Investor eher eine Belastung darstellt, bleiben fast 583 Millionen Euro, die das Grundstück eigentlich Wert sein müsste. Bezahlt hat Büschl nicht einmal die Hälfte.

…..Allerdings gibt es für das Areal bereits ein Baurecht – und zwar für Gewerbe. Das betonen Grüne und SPD gerne. Der Investor könnte, argumentieren sie, ausschließlich Büros auf dem Gelände bauen. Die Paketposthalle könnte er vor sich hin rotten lassen.
….Stadtplatz, Konzertsaal – zu all dem kann ihn keiner zwingen. Und natürlich könnten deshalb eben nicht bloß bezahlbare Wohnungen auf dem Gelände entstehen, schließlich müsse der Investor das alles irgendwie finanzieren.
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von Christina Hertel

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